aufschreiben

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(#) das prangere ich an - protest und pop (langversion) (pdf, 82KB)

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ö-slam sieger zemmler

aja, übrigens, verspätet, doch noch: gratuliere jörg!

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(#) man muss nur die stellen kennen:

(268) nach und nach beschwichtigte ihn die zufriedenheit des arbeitens. indem er sich in die persönlichkeiten der anderen vertiefte, vergaß er die eigene, was vielleicht das einzige mittel ist, nicht darunter zu leiden.

(423) und obendrein sei da noch der sozialismus! obwohl man über diese theorien, die so neu seien, wie das gänsespiel, genug debattiert habe, um bibliotheken zu füllen, ängstigten sie die bürger wie ein hagel von meteoriten, und man sei empört, aufgrund des hasses, den das aufkommen jeder idee, weil sie idee sei, erwecke, welcher abscheu ihr später zum ruhm gereiche und bewirke, daß, so mittelmäßig sie auch sein möge, ihre feinde ihr immer unterlegen seien.

(522) "begreifen sie denn nicht, daß ich lüge! denn um den frauen zu gefallen, muss man einen vergnügten leichtsinn oder die raserei der tragödie zur schau stellen! sie machen sich über uns lustig, wenn wir ihnen schlichtweg sagen, wir lieben sie! meine erachtens sind die übertreibungen, die sie unterhalten, eine entheiligung der wahren liebe, so daß man nicht mehr weiß, wie sie erklären, vor allem jenen... die... viel geist besitzen."

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(#) ein plan (um nicht zu sagen der plan)

weil ich gerade (u.a. angeregt durch markus köhles notizbuchverdichtungen bzw. seiner nebenbemerkung dazu, tagebücher wären zwar ganz nett, aber keine ästhetisch und in der sache gültige entsprechung zu leben, wie es ist) an der frage dran war, wie aus halt so dahinerlebten momenten/einzelwahrnehmungen (linearer) makrotext zu machen sei und mir als (neues/das alte/die alten ablösendes/ergänzendes) textprojekt eine art abfallverdichtung vorschwebte (einfach mal wirklich alle einzelmomentnotizen chronologisch zusammenstellen, schauen, was sich ergibt, was raus muss und fertig), weil ich anders gesagt mal wieder zurück auf start des welt-verstehen-modells "aufschreiben" (das eben für sich trotz aller galle über missglückte/fehlende redenweisen selber nie stirbt) wollte und dann, als der automatenkaffee fertig war, ich durch die hintertür rausging zum fahrrad, es aufschloss und ein wirres fetzchen von das eine führt zum anderen und andere wehmütige "gedanken"momente über das alter/die verlorene zeit als einen moment dieses projekts feststellte: was könnte denn dabei raussschauen, einen zweittwitteraccount anzulegen, da immer (mobile ist ja immer dabei, bei arbeit am desktop ebender) gleich (ohne zettelumweg) die momente reinzutippen und nach einem jahr ein tiddlywiki draus generieren lassen bzw. in welcher art darf/muss das mit dem odt-file "neu für hier = jetzt v.2 beta" am desktop wechselwirken/feedbacken/synchronisiert werden? und waren die in den 1860er auch so interessiert dran, was schreibmaschinen mit ihnen machen könnten?

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(#) ein film, der mir sehr gut gefallen hat, ist a scanner darkly von richard linklater, dessen filme, so weit ich sie gesehen habe, mir alle sehr gut gefallen haben. von den restlichen hört man ja auch nichts schlechtes.

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(#) [...] Jäcki würde schreiben:
-daß vielleicht jeder Chronist an der Palette scheitern muß. Eine Analyse der verschiedenen Schichten Wirklichkeit würde sich ins Uferlose verlieren. Jede bekannte Form schriftstellerischer Synthese klammerte aber eben gerade all das Inkoherente,Doppelzüngige, Alberne, Vielbewußte und die gleichzeitig eingeschränkten Bewußtheiten aus. Die Schreibmaschine oder der Kugelschreiber
[...] wären gezwungen, eine kleingehackte, den Ereignissen und Personen nachhetzende Prosa zu erzeugen, die in dem Geschriebenen nicht den Eindruck der Vielfalt hervorrufen könnte, sondern auf die Dauer nur den Eindruck der Langeweile.
Jäcki würde also rezensieren:
-Es erscheint gleichfalls unmöglich mit Hilfe eine Collage, unter Hinzuziehung aller Sub- oder Superliterarischen Zitate, die in der Palette fallen, die Palette selbst deutlich werden zu lassen. In Heidis Gedicht allein-
würde Jäcki in der Kritik fortfahren, die er nie schreiben wird
-scheint mir - entgegen der Absicht des Gedichtes selbst - ein Ideogramm von der Palette vorzuliegen - und eben darum, denn gerade der Zwiespalt zwischen Absicht und Resultat verleihen dem Gedicht den entscheidenden Anlaß zu kritischen Reflexionen über die Palette selbst.
Wäre Jäckis Stil.
-Das Gedicht ist schlecht. Begann reimt sich auf an. Fassen auf verlassen. Küssen auf Wissen. Aber um ohne Bedeutung schlecht zu sein, gibt es sich nicht literarisch gut genug. Es ist so unter aller gewöhnlichen Schlechtheit, so ohne jede Bemühtheit, ohne schmückende Modernismen, die zur Hoffnung Anlaß geben, welches alles doch das ganz bedeutungslos schlechte Gedicht kennzeichnen, daß Heidis Gedicht im Grunde äußerst gut sein muss. [...]


reinbek bei hamburg, 1968, 45f.

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(#) ist das eigentlich wirklich vorbei, dass man im Internet irgendwo irgendwas schreiben kann, was nicht gleich in diese ganze Schulklassen-Atmosphäre, Bürolustigkeits-Atmosphäre abdriftet, das nicht gleich einteilbar ist in «Favourite Books», «Favourite Flowers», «Favourite Chief of Duty», und spätestens wenn man sich als «Fan» der vierten historischen Persönlichkeit festlegt, verschleudert man sich doch völlig, nochmal: gibt es etwas, das nicht gleich so entsetzlich öde ist, etwas, das sich nicht gleich in tags und topics reinköttelt, gibt es nicht mal mehr die Hoffnung auf wenigstens die Spur einer, wenn auch unauffälligen, selbstbestimmten Mitteilbarkeit?

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(#) oder dass der sound dieses weblogs davon abhängt, welche anderen weblogs gerade schweigen, weil ich ja immer nur den sound derer, die ich gerade lese, kopiere und nur die lesen kann, die nicht gerade schweigen

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(#) Es gibt ja nur Selbstverständlichkeiten, nur sind das die am wenigsten zugänglichen Dinge, weil sich die Leute immer wehren dagegen und immer glauben, es müßte was Besonderes geben. Es gibt nichts Besonderes, und es gibt nichts Ausgefallenes und im Grunde auch nichts wesentlich Interessantes für die Allgemeinheit. Nur für die eigene Person können Sie dem Leben immer wieder neue Wendungen geben, und da kommen dann einige, die behaupten, daß das auch für sie interessant sei, aber das ist natürlich ein Blödsinn. Die Menschen hängen sich halt an was an, weil sie schwach sind, an irgendwelche Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Aber wer sagt denn, daß diese Regeln überhaupt stimmen? Ich kann ja behaupten, eins und eins ist nicht zwei. Kein Mensch weiß heute mehr, in welchem Hirn das überhaupt aufgetaucht ist, daß eins und eins zwei ist. Auf diesem blöden Einfall beruht ja eigentlich alles. Dabei ist es ein Unsinn. Man könnte genausogut Millionen anderer Systeme aufstellen.

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(#) ich habe meinem unbegründeten missmut demgegenüber zwar schon ausdruck verliehen, aber abzüglich allen vorschusswohlwollens von wegen eh gut, dass jemand mal immerhin probiert etc. bleibt doch mein ungerechter eindruck (vor der lektüre, auf die ich drum auch nicht so recht lust bekomme), einer bemühtheit, halt mal (wieder) was mit diesen neuen medien machen zu wollen (also genau falsch rum: man will was mit medien machen, nicht: man will mal gucken, was das (mit einem) macht, oder halbrichtig: man will was machen und macht es halt dadurch). abgesehen von der historisch-literarischen diskursanalyse [...] rund um das thema der auflösung von schriftkultur und ihrer speicher (und das: ähem, aber lassen wir das) sagt mir das, was ich zu beginn sehe, nicht, warum die form genau den text erzeugen soll (oder vice versa: warum der text die form haben muss, denn so war es doch eher). es zieht mich genau nichts rein in den text (frommer wunsch: wie wärs denn mit online lesbaren microcontents), der start ist genau nicht inituitiv, das ist zwar alles sicher sehr durchdacht und komplex und eh gute literatur, aber es kickt halt nicht. das alles mal abgesehen von geschmacksdetails wie der gattungsbezeichnung oder diesen albernen barcodes, aber naja. da, wo ich noch nicht hingefunden habe, hätte es was: diese metadaten-auflösung auf zinzen, das wäre vielleicht eine richtung. resümee / das alte dilemma: um meine tasse kaffee zu sein, würde ich schon gern den ganzen kuchen habe, aber so lange ich den nicht kriege, darf ich nichts dagegen sagen, brot zu essen.

edit: eben nachgelesen, dass ich meinen unmut nur gedacht habe, aber etc..

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irgendwann mitten in...
irgendwann mitten in der fahnenkorrektur habe ich diesen...
mauszfabrick - 11. Aug, 12:56

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