ein bekannter hat sein erstes buch ich kann nicht mehr betitelt

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(#) martinlindner über cloudwriting

Zur Urerfahrung gehört zweitens der gedankenschnelle Wechsel zwischen Lesen und Schreiben im Read/Write Web: Suchen, lesen, schreiben. Beim Schreiben den eben geschriebenen Text lesen, den Text mit einem Klick in die Wolke verschieben, dort einen Augenblick später den öffentlichen Text lesen, der einem schon nicht mehr gehört. Dann Weiterlesen als Springen von Text zu Text, Weiterlesen, Weiterschreiben, und so weiter, und so fort. Was früher “Publizieren” hieß und eine umständliche, seltene und mit vielen soziokulturellen Hürden versehene Aktion war, ist nun so etwas wie eine schriftliche Äußerung, eine Äußerung, die sich sofort als Text verselbständigt.

To be continued. Am liebsten würde ich ja ein Buch darüber schreiben
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(v.a. deshalb so gut und wichtig, weil es durch seinen tonfall das gefühl vermittelt: teil dieser jugendbewegung will muss ich auch sein; während sich das restliche web für mich in den letzten monaten eher darstellte als etwas unfassbar langweiliges, vorbeies, mit verachtung und verweigerung (die aber eben nicht sichtbar sein kann), verzweiflung und erschöpfung zu begegnendes; ich meine, wer will im ernst die meinung xy zum fall hegemann lesen / xy viele points who/what/why xy should/will/is going to / mehr zeit drauf zu verschwenden, zu überlegen, welche pipes, feeds, streams welches noises bringt, als; (incomprehensible monday weltschmerz grumble); das einzige was mir dazu einfiel: ich (will und) kann (da) nicht mehr (mit).)

sag alles ab

(#) es gibt dieses video "irgendwas bleibt" der band silbermond, in welchem die sängerin durch eingefrorene 3d-standbilder einer eskalierten demonstration wandert, also durch eine kulisse aus physischem protest. sie selbst ist auch dorthin gekommen, um sich zu beschweren: "gib mir ein kleines bisschen sicherheit / in einer welt, in der nichts sicher scheint / gib mir einfach nur ein bisschen halt". in mancher hinsicht kann man einen solchen wunsch nach anbindung aus dem munde einer generation, die in hyperflexibilität aufwächst und sich vom allgemeinen überangebot schier erschlagen fühlt, gut nachvollziehen. nur erscheint mir dieser chartbreaker ein falsches signal zum falschen zeitpunkt zu setzen, da er den aktuell vorherrschenden selbstbewusstseinsmangel im umgang mit einmischung noch verstärkt. cocooning kann jetzt nicht die lösung sein. und schon gar nicht als vorgetragene beschwerde. ich denke, man könnte auch mal was offensiv aufgeben, um in ruhe überlegen zu können, was es denn neu zu starten gibt, auch um vielleicht ein paar fäden mehr selbst in der hand zu halten. und wenn, dann kann auch eine "kapitulation" durchaus nach vorne vorgetragen werden. (schorsch kamerum in spex #322 sept/okt 2009 s. 67f)

sag alles ab

(#) was ich eigentlich derzeit ganz gut finde, ist die gruppe ja, panik, deren sänger andreas spechtl z.b. in dem oben verlinkten yt-interview-clip (wie auch im berühmten musikvideo zur single (1)) eine ausgesprochen elegante und gute haltung entwirft, die am schmalen grad tanzt, der zwischen postpostmodern schlauer auskotzalleskritik und verbitterung noch bleibt, ohne zynisch zu werden.

(1) wie ja auch das original, das ebenfalls für immer jung bleiben wird; einige mögliche positionen eben, es nicht selbst zu machen, in deutscher sprache nicht deren spiel zu spielen. es lebe die neue bitchyness!)

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(#) manchmal denke ich, ich müßte nur eine woche hier weg

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(#) gute stellen in dem sehr guten (nicht irritieren lassen von dem, nunja, irritierenden blurb auf der verlagsseite: es ist ein buch zu dem man tanzen kann) buch ramses müller :

zur küche, wo ein kleiner imbiss vorbereitet wurde, salzmandeln, dörrpflaumen, mit gewürznelken gespickte zwiebeln (wer isst denn so was?), zwiebackartige lange brotstangen, eiersalat, eine große schüssel mit einer orangefarbenen schmiere, ein riesiger berg surimi, also diese stäbchen aus künstlichem krebsfleisch (schubals lieblingssnack), zigarettenböreks, knoppers und snickers, man geht ins badezimmer, wo natürlich in der badewanne die bierflaschen inmitten ihrer etiketten schwimmen [...] dann kommen die in solchen gesellschaften unvermeidlichen caipirinhas dazu (s.69f und überhaupt die ganze partyszene)

smalltalk mit anderen mitteln (s.105)

inzwischen sammelt er ja nur noch sammlungen, die sammlung, die komplette, an sich ist das objekt (s.123)

swing und fantasy, das klingt ja interessant, ich glaube, so einen genrebastard gab's noch nie, vor allem nicht bei luchterhand, richtig? [...] das könnte man jetzt ewig so weitermachen, mit dieser masche, "sei es wie es sei", "so ist es und so war es", so denken beide, man könnte sich den ganzen tag unterhalten, dafür sind diese redensarten ja auch gemacht worden, dass auch rhetorisch nicht so gerüstete ohne große sorgen aktiv und gleichberechtigt an jedem gespräch teilnehmen können, aber selbst bei diesem überangebot und auch wenn die beiden nicht darauf angewiesen sind, sondern daraus einen wettbewerb machen könnten, wer am längsten durchhält, fehlt hier schlingensief und barre dafür der atem, oder sie kennen sich noch nicht gut genug für spiele dieser art. (s.159 und überhaupt die ganze kennenlernszene)

wenn drei in einem raum sind und vier rausgehen (s.182)

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(#) mach es nicht selbst

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(#) das haben wir schon einmal gewusst

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(#) Die meisten hier wissen garnicht wie geil das Lied ist. Schick das einer Lady und sie schmilzt dahin. / Ich bin ein Fan nach seinem Tod geworden. Ich weiß nicht warum. Da war ich noch ein Teenager und die anderen haben mich nur ausgelacht, dass ich seine Musik höre.
Er sieht gut aus und all seine Lieder sind sehr gefühlvoll.
/ wunderschön und immer wieder gern gehört - aber wieso fallt mir erst jetz auf dass des wohl abgekupfert is von kris kristofferson bzw. den hightwaymen - help me make it through the night... fast wort wörtlich übersetzt??

vgl. dazu auch: nl - wahrnehmung und kommunikation sexueller interessen

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(#) wenn wir auch nur ein quentchen willenskraft haben, legen wir dieses in den wunsch wegzugehen hinein, so daß wir keine willenskraft für irgend etwas anderes haben, sagt milica, sondern wir träumen immer nur davon, nicht hier zu sein.

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(#) Sie wird derzeit in Wien durch diverse links-liberal-feministische Zeitungen durchgehechelt, weil der Roman "Freischnorcheln" von einigen Redakteurinnen gepusht wird (u.A. im Frauenteil des Standard). Ist bei Amazon erhältlich und nach Probelesen mMn Schrott und bald vergessen. Das soll aber nichts daran ändern, dass sie eine gewisse Bekanntheit hat.

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irgendwann mitten in der fahnenkorrektur habe ich diesen...
mauszfabrick - 11. Aug, 12:56

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