aufschreiben
(#) schön aber: die diskussion vom karlruher kolloquium nach der mittagspause weiterlesen, die kollegen haben 1974 auch mittag gemacht und nehmen die gedanken von vormittag wieder auf
(#) generell viel zu sehr ja-sager. alles neue immer alles toll (bräuchte immer gleich die gegenstimme: ist eh ein scheiß, lass es lieber gleich, gar nicht erst probieren, nicht mal durchlesen. hast ja schon derrida, brauchst luhmann nicht mehr. tertium non datur.)
(#) mein mantra so derzeit: tertium datur
(#) war es kunst / oder sex mit tieren: zu erwähnen wäre auch noch, leider stark asynchron, die neue luhmann-begeisterungsfähigkeit, das wort kontingenz, archive, was sonst alles nicht mehr geht (und kurz so aussah, als ginge es jetzt wieder), auf irgendwelchen zetteln stehen bleibt
(#) was sonst noch geschah: beide literaturtheoriekapitel abgeschlossen, literaturgeschichteüberblick durchlauf 1 abgeschlossen, leseliste: bernhard, schiller und so
(
#) du verliebst dich in
gespenster
(#) meine bestrebung, die novelle zur neuen leitgattung zu machen. vorteil für autor/innen und leser/innen: weniger zu tun, selbes ansehen. vorteile für verlage: kürzer, druck billiger, weniger zu lektorieren, geht ein guter preis, machen wir 10,00 für gebunden, die leute kaufen dann doppelt so viel (nachteil teurer, weil mehrere, kürzere bücher doch immer einzeln beworben werden müssen, wird aufgehoben durch die im fünf-jahres-takt erscheinenden novellensammlungen. weiters andenkbar: novellen wie singles vermarkten (vorgeschmack auf ein album, das nie kommt), also a- und b-seite, vorteil für literaturkritik: neue standard-meinung also die b-seite ist hier eigentlich die a-seite, die autorin/der verlag kennt ihre eigenen stärken nicht etc.
(#) die neue heimliche grundfrage (statt der alten offiziellen: primäre/sekundäre worte) jedenfalls bei der abarbeitung der so genannten modifizierten leseliste i + ii : punk oder hippie. schwierig z.b. brecht: eigentlich leicht angepunkt, aber eben doch unrettbar hippie-scheiß. ferner schwierig: v. hofmannsthal: eigentlich ein klassischer fall von postpop (also wieder punk), aber dann doch weder/noch, jedenfalls bislang einziges licht in der nacht (jelinek, handke, seghers, kleist etc.). mal sehen, was die stifter-relektüre bringt.
(wollte den scheiß zwar eigentlich in interesselosem missfallen hinter mich bringen, wie man sagt, aber es lässt sich halt doch nicht vermeiden, irgendwas dran interessant zu finden bzw. was dazu sagen zu müssen zu glauben etc.. interessant ja deshalb immer andere leben, die zumindest von außen und weitem so aussehen, als hätten sie zumindest die sorgen nicht und würden dann halt gemütlich sonntags aufstehen und bisschen beim frühstück ö1 hören und nichts dazu denken und schon gar nicht denken müssen, sie müssten da irgendwie text machen und eigentlich auch gar nicht text machen müssen, weil es niemand erwartet etc.)
(
#)
Das Schreiben fördert eine nicht gerade menschenfreundliche Schärfe der Wahrnehmung und deren Ausbeutung für den Text, es drängt dabei zur Selbstmaximierung, will immer radikaler werden, pausenloser, unabstellbarer, wird auch automatisch selbstbewusster dabei, weil es sich als Agent der Wahrheit erfährt. Genau von dorther tritt dann aber auch die Falschheit und das Schlechte dieses radikalisierten Beobachtens auf und der ursprünglich von ihm geförderten Wahrheit des Schreibens entgegen, denn jede Beobachtung, die ihren Distanzort zum Beobachteten nicht zu verlassen sich bemüht, um sich in intuitiv aktiven Verstehensvorgängen das beobachtete Gegen-über von innen her zu erschließen, ist eine Gemeinheit, eine Asozialität, eine das Weltverstehen limitierende, verbotene Dummheit.
(
#) fremdwörterbuchsonette auch zum anhören (vgl. auch
da und
da.)